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Ein Hauch von Indischgelb

5/7/2020

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Gelb – die Farbe der Sonne, des Lichtes und fuer mich auch der Leichtigkeit. Etwas, was wir in den letzten Wochen vielleicht besonders schmerzlich vermisst haben.
Im Moment male ich gelbe Bilder – fast nur gelbe Bilder. Wenn ich ins Atelier trete... so begannen meine Gedanken vor ein paar Wochen, dann strahlen mich verschiedenste Gelbtoene an. Mich fasziniert das: die Wirkung eines Gelbtones auf der Leinwand, wie er sich veraendert, immer wieder anders wahrgenommen je nach Licht und vor allem je nach Gelbton, den ich daneben setze. Farben sprechen miteinander, manchmal sogar gegeneinander. Das kennt jeder: da kombiniert einer Farben miteinander, von denen wir denken: das geht gar nicht!! Es stellt sich ein Gefuehl von Unbehagen ein... Jeder spuert doch, welche Wirkung Farben alleine oder miteinander entfalten koennen. Im Negativen wie im Positiven.

Aber darueber wollte ich eigentlich gar nicht schreiben. Ich wollte euch vielmehr ein wenig davon erzaehlen, was meine Arbeit begleitet. Jede Farbe hat so ihre eigene Geschichte.
Ein Buch, in dem ich dazu immer wieder stoebere, ist "Die Welt der Farben" von Kassia St. Clair, sehr unterhaltsame Texte üeber Farben und ihre Herkunft.

Und an einer Geschichte, die mich sehr zum Schmunzeln gebracht hat, moechte ich euch heute teilhaben lassen, und vielleicht bringt sie auch euch zum Schmunzeln:

Trotz seiner sonnigen Strahlkraft liegt die Geschichte von Indischgelb eher im Dunklen.
So beginnt Kassia St.Clair ihren Text ... klingt schon mal sehr spannend, finde ich. Das Dunkle ereignet sich dann aber doch eher unspektakulaer in den tiefen Eingeweiden indischer Kuehe: Eine Herde schlechtgenaehrter Kuehe wurde in einem kleinen Ort in Bengalen nur mit Mangoblaettern “aufgepaeppelt”. Das Ergebnis: ein besonders gelb leuchtender Urin, aus dem die Hirten ueber ein spezielles Trocknungsverfahren gelbes Pigment gewannen. Ob die Mangoblaetter fuer die Kuehe tatsaechlich nahrhaft waren oder die Geschichte nur der Phantasie eines indischen Beamten entsprungen ist, der sich mit der Leichtglaeubigkeit britischer Kolonialisten einen Spaß erlaubte, weiß man bis heute nicht genau. Aber ein paar Kugeln des gelben Pigments, 1883 von eben diesem indischen Beamten u.a. zusammen mit einer Urinprobe (die sich allerdings “verfluechtigt” hat) als Beweis nach London geschickt, befinden sich heute noch in den Archiven von Kew Gardens ...und stinkt leise vor sich hin.
(nachzulesen in “Welt der Farben” von Kassia St. Clair, erschienen im Hoffmann und Campe-Verlag, 3.Auflage 2018, aus dem Englischen uebersetzt von Marion Hertle - gerne auch bei einem Besuch im Atelier, begleitet von einer Tasse Café.)

... und hier ein "Hauch" von Indischgelb direkt aus dem Atelier:


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Ist abstrakte Kunst politisch?

3/30/2020

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Ist abstrakte Kunst politisch?
Vor Jahren traf ich einen Küenstler, der mir im Gespraech sagte, dass Kunst immer politisch sein muss. Hmm, das traf natuerlich einen Punkt. Ich selbst sehe mich ja schon als einen politischen Menschen, zumindest politisch interessiert und politisch denkend. Aber meine Kunst? Auf den ersten Blick wohl eher nicht.

... und doch:
Meine Kunst greift kein bestimmtes politisches Thema auf, sie zeigt nicht auf politische Mißstaende hin oder behandelt politische Fragen. Aber ich als Mensch bin ein politisches Wesen, ich beziehe immer einen Standpunkt, in dem, wie ich mich in dieser Gesellschaft bewege, wie ich mich bilde, ob ich mich bilde, was ich aeußere, was ich tue oder eben nicht tue. Und in dem, wie ich der Kunst Raum in meinem Leben einraeume, welchen Stellenwert ich ihr beimesse - allein schon dadurch beziehe ich einen Standpunkt, gesellschaftlich und politisch.

Ok, aber meine Kunst? Abstrakte Malerei und Politik?
In meinen Bildern geht es mir um das Wesentliche der Malerei, um Wahrnehmung und Wirkung von Farbe. Ich binde den Betrachter in diese Auseinandersetzung mit ein. Das Sich-Besinnen auf das Wesentliche, auf sich selbst, das Sich-Fragen (Was sehe ich? Was nehme ich wahr?) eroeffnet - so hoffe ich - Neues.
Und ist es nicht schon politisch, wenn man etwas in Frage stellt und wenn es zunäechst nur die eigene Wahrnehmung ist? Raum laesst, um vielleicht neue Perspektiven zu gewinnen? An-Sehen, sich be-rüehren lassen, sich wundern und Fragen zulassen, die neue Antworten fordern.

Dialog der Farbe - so habe ich eine Werkreihe betitelt. Es geht um (Farb-)Kontraste und (Farb-)Harmonien, um den Konflikt des Neben-, MIt- oder Gegeneinander. Ist das nicht grundlegend politisch?

Das Politische der Malerei liegt in der inneren Freiheit im Augenblick des Betrachtens.
Ich sehe, was ich sehen will. Ich sehe, was mich beruehrt. Ich lasse dem anderen die Freiheit, zu sehen, wahrzunehmen, was er sehen will und kann. Und ich gebe ihm die Verpflichtung mit, sich auf das Sehen als einen Prozess von Hinschauen, Wahrnehmen und Hinterfragen einzulassen.

Abstrakte Kunst ist füer mich zutiefst politisch.
Sie tritt in einen gleichberechtigten Dialog mit dem Betrachter und zwingt ihn, zu sehen, zu fragen und Antworten zu suchen. Und wenn es am Ende nur die vermeintlich banale Frage ist:
Ist das Kunst oder kann das weg?

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Kunst in Zeiten von Corona - wenn ich in mein Atelier trete ....

3/30/2020

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Liebe Kunstfreunde,

Museen und Galerien sind geschlossen, Ausstellungen köennen nicht besucht werden. Virtuelle Ausstellungsrundgäenge werden von vielen Museen und Galerien angeboten und sind eine wunderbare Notlöesung.
Aber eben nur eine Notlöesung - Kunst und insbesondere Malerei will analog erfahren, gesehen, visuell erfüehlt werden.
Jeden Tag, wenn ich ins Atelier trete, mich der Geruch von Öelfarbe und Terpentin begrüeßt, mich das noch unfertige Bild an der Wand mit seiner Farb- und Lichtmagie visuell einfäengt und ich das Wechselspiel von Licht und Farbe föermlich spüre, dann ist das eine Erfahrung und eine physische Präesenz, die kein digitales Bild ersetzen kann. Und wer meine Arbeiten der letzten Jahre kennt, weiß wie wichtig die räeumliche Präesenz und Wahrnehmung von Farbe bei meinen Bildern ist und dass keine digitale Aufnahme, kein Foto diese wiedergeben kann. Das Blau in meinen Arbeiten aus den Serien “blue harmony” und “Blue in the dark” läesst mich eine Tiefe empfinden, wie ich sie bei keinem anderen Farbton finde, und lange war es für mich fast undenkbar, von diesem Blau loszulassen und in andere Farben einzutauchen. Doch wie nebenbei ist das passiert: derzeit leuchten mir gelbe Farbtöene in meinem Atelier entgegen, und ich freue mich üeber die Leichtigkeit und Intensitäet dieser Bilder - sie beflüegelt mich und läesst mich dankbar werden füer den Schatz, den ich hier erfahren darf. 
Ihr seht, ich werde besinnlich und poetisch - vielleicht nachvollziehbar in der momentanen Situation, in der wir alle auf uns selbst zurüeckgeworfen werden und innehalten müessen. 

Aber ich möechte euch nicht nur darüeber etwas erzäehlen, sondern auch üeber das, was konzeptionell in mir vorgeht, wenn ich male und diese Bilder schaffe, die so streng und kontrolliert wirken. Warum diese Strenge, warum die kontrolliert gesetzte Linie, warum die scharfe Abgrenzung der Farben, warum üeberhaupt zwei Farbtöene? Warum keine spannenden malerischen Üebergänge und Farbverläeufe, warum diese stoische Geradlinigkeit? 
Füer mich bedeutet jeder Farbverlauf, jede malerische Spur Ablenkung vom Wesentlichen: der Farbe und ihrer Wirkung an sich. Die Auseinandersetzung mit dem essentiellen Material der Malerei, der Farbe an sich, bewegte schon viele Küenstler (Albers, Rothko, Klein, der Müenchner Küenstler Ruprecht Geiger, um nur wenige zu nennen, die füer mich Vorbild sind) - wer mag, kann sich bei ihnen umschauen und wird viele Gemeinsamkeiten aber auch grundlegende Unterschiede feststellen. Zurüeck zu mir: die klare Linie zwischen den beiden Farbtöenen erleichtert es mir, den Fokus auf die Farbtöene und ihr Miteinander oder Gegeneinander zu lenken. Warum dann zwei Farbtöene? Warum kein singuläeres monochromes Farb-Bild? Jedes Bild und jede Farbe steht immer im Kontext seiner Wahrnehmung, keine Farbe kann isoliert füer sich betrachtet werden, sie nimmt einen Dialog auf mit ihrer Umgebung. Und auch darauf möechte ich den Blick lenken: was passiert mit Gelb wenn es neben Gelb gesetzt wird? und dann wieder neben ein anderes Gelb? Wie wird Helligkeit und Dunkelheit eines Farbtons empfunden? Was macht es mit dem Bild und meiner Wahrnehmung, wenn ich den verschiedenen Farbtöenen unterschiedlich viel Raum auf der Leinwand zugestehe? Fragen üeber Fragen, die ich füer mich nur beantworten kann, wenn ich vor dem Bild stehe und mich auf die Auseinandersetzung damit einlasse.

Es ist nie einfach, üeber Kunst zu reden, vor allem üeber die eigene Kunst. Deshalb schließe ich jetzt mit den Worten von Gerhard Richter: “Wenn ich reden köennte, wüerde ich nicht malen.”

Ich wüensche uns allen, dass direktes visuelles und physisches Erleben von Kunst bald wieder möeglich ist, und wer mich dann in meinem Atelier besuchen möechte, um Gelb oder Blau auf sich wirken zu lassen, der ist herzlichst eingeladen .-))

… und ich wüensche euch allen Gesundheit und innere Gelassenheit,

eure 

Elke Reis

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Küenstlergruppe BoART im Kunstforum Arabellapark

11/5/2019

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Die Küenstlergruppe BoART, eigentlich im Büergerpark Oberföehring beheimatet, reizt es immer wieder neue Ausstellungsorte zu erproben. Ab November ist es das Kunstforum Arabellapark in der Stadtbibliothek am Rosenkavalierplatz. In Form einer Wechselausstellung werden hier die aktuellsten Arbeiten der Küenstlergruppe gezeigt. Eröeffnung der Ausstellung BoART #4 ist am 15.November 2019.

Eroeffnung: Freitag, 15.11.2019 um 20 Uhr
Musikalische Umrahmung:
Maria Vinuesa (Gesang) und Mano Maniak (Gitarrre), Musica hispanica
 
Ausstellende KüenstlerInnen:
Evi Schneider, Elke Reis, Maria Vinuesa, Bea Stroppa, Gertrud Ritz, Christian Keller, Renate Seinig, Michael Holzinger, Katrin Stano, Horst Stano, Polly Werner
Gastküenstler: Hans Peter Fischer
www.boart-muenchen.de


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Kunstmesse Leipzig

10/19/2019

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Ich freue mich sehr, mit dem kuenstlerprojektLOT62 auf der diesjaehrigen Kunstmesse Leipzig auszustellen. Zu sehen sind dort Arbeiten aus meiner aktuellen Serie BLUE HARMONY.

Kunstmesse Leipzig 2019
Kongresshalle am Zoo Leipzig

01.11. bis 03.11.2019
Freitag    13:00 Uhr – 18:00 Uhr | 19:00 Uhr – 22:00 Uhr VIP Veranstaltung
Samstag  10:00 Uhr – 20:00 Uhr
Sonntag  10:00 Uhr – 19:00 Uhr
https://kunstmesse-leipzig.de
Ihr findet mich am Stand PG03

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new studio // neues Atelier - yippieh!

10/15/2019

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Seit Oktober 2019 arbeite ich in wunderbar hellen Raeumen am Rosenkavalierplatz in Müenchen. Die genaue Adresse ist Rosenkavalierplatz 14, 3.OG, Eingang üeber ipm-Verlag.

My new studio with fantastic light is now located at Rosenkavalierplatz 14, Munich, 3rd floor. You can enter it through ipm-Verlag which is on the 2nd floor of the building.
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Kunst im Karrée 2019

7/8/2019

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13./14.Juli 2019
von 12 bis 20 Uhr 
@
küenstlerprojektLOT62
Schleißheimer Str. 62
Müenchen
https://kunst-im-karree.de

​Liebe Kunstfreunde,
am Wochenende vom 12. bis 14.Juli findet in Schwabing Kunst und Kultur an allen Ecken statt: das Kunstareal-Fest der großen Kunsthäeuser wird begleitet durch Kunst im Karrèe, den Offenen Ateliers in Schwabing und Maxvorstadt.
​
Gemeinsam mit Liz Walinski stelle ich an diesem Wochenende im LOT62 aus. 
Zu sehen sind Bilder aus meiner aktuellen Werkreihe BLUE HARMONY.

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Harmonie
entsteht nicht einfach aus derÜebereinstimmung,
sondern da, wo das vermeintlich Üebereinstimmende sich in seiner Unterschiedlichkeit gegenüebersteht, 
Spannung erzeugt, 
auseinanderstrebt 
und in einer neu gewonnenen Balance 
​
zum Gleichklang wird.

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BoART#3 im Büergerpark Oberfoehring

6/13/2019

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BoART #3
Haus 1, Buergerpark Oberfoehring
Oberfoehringer Str. 156
81925 Muenchen
Tel. 0179-7635021
www.boart-muenchen.de


Eroeffnung: Freitag, den 28.6.2019 von 18 bis 21 Uhr

Samstag, den 29.6.2019 von 14 bis 20 Uhr
Sonntag, den 30.6.2019 von 14 bis 20 Uhr

Fuehrung durch die Ausstellung am Samstag um 18 Uhr

KuenstlerInnen: Evi Schneider, Elke Reis, Maria Vinuesa, Bea Stroppa, Gertrud Ritz, Christian Keller, Renate Möller-Seinig, Michael Holzinger, Katrin Stano, Horst Stano, Polly Werner

BoART #3
Im Rahmen der OPEN 2019, der Sommerausstellung von OK9 und FOE 156 im Buergerpark Oberfoehring, verwandeln die KuenstlerInnen der Gruppe BoART bereits zum dritten Mal die Raeume des NordOstKulturvereins im Haus 1 in einen farbenfrohen und spannenden Kunstraum. Der Blick auf die kuenstlerische Bandbreite, die sich hier erneut in einem dialogreichen und doch harmonischen Miteinander praesentiert, lohnt sich. Zur Eroeffnung der Ausstellung im Haus 1 am Freitagabend, den 28.Juni, sind alle KuenstlerInnen von BoART anwesend.


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Premio Combat Prize 2019

5/10/2019

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Again I'm part of the contest Premio Combat Prize 2019, this year with one of my paintings out of the series "blue harmony" - more info at www.premiocombat.it/painting?se=Elke%20REis
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Ausstellungen 2019

1/27/2019

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Im neuen Jahr starte ich gleich mit drei Ausstellungsbeteiligungen:

- vom 31.Januar bis 24.Februar bin ich bei der Ausstellung "Farbräeume" in den wunderschoenen Räeumen der Galerie [KUN:ST] Quartier in Leonberg vertreten. Mehr infos unter kun-st-international.de

- vom 21. bis 24.Maerz findet in Sindelfingen die ARTe, Messe fuer zeitgenoessische Kunst, statt. Üeber Kunst International ist eine meiner neuesten Arbeiten aus der Serie "Blue Harmony" dort mit dabei. Infos unter ARTe Sindelfingen

- und vom 5. bis 7. April findet die ArtNordic in Kopenhagen, Däenemark statt. Üeber die Flyer Art Gallery bin ich auch dort mit dabei. Näehere infos zur ArtNordic unter art-nordic

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