Kunst am Bau...zaun #2
Projekt Kunst im Öffentlichen Raum
Künstlergruppe BoART
03.07. bis 28.09.2022
frei zügänglich an verschiedenen Standorten in München -Bogenhausen
Infos unter www.boart-muenchen.de
Über meinen künstlerischen Ansatz
Klare Linien und eine strikte Formgebung charakterisieren meine Malerei. Diese kompromisslose Strenge, die so leicht daher zu kommen scheint, ist das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit dem grundlegenden Wesen der Malerei, der Gestaltung eines Bildraumes mit den Mitteln von Farbe und Form. Die scheinbare Einfachheit der Farbe, monochrom und vielschichtig aufgetragen, eröffnet erst den Blick auf die subtile Kraft und Tiefe, die eine Farbe, ein Bild entwickeln kann. Harmonien entstehen oder werden aufgebrochen, Kontraste gesetzt oder aufgelöst.
Ich bin nicht die erste Künstlerin, die sich mit der Frage auseinandersetzt. wie die Farbe von der Form befreit werden kann. Ein Anspruch, der scheitern muss, ist die Form doch von vorneherein definiert, allein schon durch die Maße der Leinwand. Und jeder Farbauftrag ist definiert, begrenzt, endlich. In dem Moment, in dem ich die Farbe auf die Leinwand auftrage, muss ich stets neu entscheiden, wo beginne ich, wo höre ich auf, in welche Form "sperre" ich die Farbe und welche andere Farbe setze ich ihr in welcher Form gegenüber. Konzeption oder Intuition und Zufall - beides bestimmt den Malprozess und jede Arbeit, jedes Bild ist ein stetes Fragen und Suchen.
Durch Abstraktion und einen stringenten minimalistischen Ansatz versuche ich, Bilder zu schaffen, in denen eine Faszination für die Klarheit des Inhalts und eine entschiedene Haltung gegenüber konzeptueller und konkreter Kunst zu finden ist. Die kühle und neutrale Bildsprache erscheint distanziert und systematisch und ermöglicht zugleich ein Eintauchen in die ganz eigene Betrachtungsweise und Wahrnehmung. Die monochromen Farbbilder entstehen in einem langwierigen Malprozess: stark verdünnte Ölfarbe wird nach und nach in vielfach übereinander gelagerten Schichten lasierend mit einem weichen Pinsel aufgetragen, der sichtbare Pinselduktus dabei bewusst vermieden. Nur so kann sich die Kraft der Farbe, ihre intensive Lebendigkeit und Tiefe entfalten und die Farbfläche in Wechselspiel mit Raum und Licht treten.
Neben streng formalen Arbeiten stehen Werke, in denen ich mit dem Zufall und der Eigenständigkeit des Materials experimentiere. Flüssige Farbspuren, die scheinbar unbeabsichtigt ihren Weg auf der Leinwand suchen, setze ich bewusst als akzentuiertes Bildelement und als Kontrapunkt zur monochromen Fläche ein.